Sie packen die Kunstmagazine ein paar Reihen unter die Pornohefte. Emotionales sich-Entblößen. Passt eigentlich zusammen, ich lache (ein) wenig. Dann drehe ich mich um, ein Mann schaut mir lange ins Gesicht. Er sagt, ich habe Knopfaugen und dabei lacht er so irritierend, dass ich an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln muss. Er erzählt von den verglasten U-Bahnhöfen, den verglasten Schächten von ihnen in Südkorea: damit sich niemand mehr vor die Züge werfen kann.
– Es riecht nach Endzeit –
Die Liste mit den Ängsten lädst du dir aus dem Netz, du musst sie nur mit deiner Realität abgleichen um neue Ängste zu finden (obwohl du eigentlich nach Nähe suchst und nicht um Aufmerksamkeit buhlst). Aber nirgendwo brachten sie dir bei, dass es allen Anderen (Menschen) genauso geht. Die Suche nach: Gold in Menschenkernen – doch, eigentlich: einem kleinen bisschen Wärme fürs Interface.
– Deine Postkarten habe ich aufgehoben –
Manchmal ist es so, als würde man eine Erkältung verschleppen. Sie kommt immer wieder, braucht mehr Zeit, bis man einigermaßen gesund ist, aber sie benötigt mehr Aufmerksamkeit, damit du dich komplett auskurieren kannst. Sie sagten: das kann sich so verschleppen, dass es in deinem Herzmuskel landet. Ja. Mit einem Lungenflügel, einer Herzklappe lebt es sich schlecht. Dann: das gemeinsame Klatschen in einer Gruppe, in der man jemanden Off-Beat klatschen hören kann. Später schaust du auf deine Hände und stellst fest, dass du es selbst bist. Du malst dir Bilder im Kopf aus. Aber du hälst keine brennende Kerze in der Hand, du bist in einem lichterloh in Flammen stehenden Raum.
– Die Zyklopen unter den Bluthochdruckgebieten –
Denn dann geht es um das Erinnern und die einzelnen Bruchstücke im Kopf, die die verschiedenen Platten zusammenhalten – die Erinnerung als Spachtelmasse, Fuge, Aufgang, Einzelausstellung, gelegentlich platzt sie aus ihrem angestammten Platz heraus. Das Wissen darum macht uns einmal mehr zu etwas anderem als einem Tier mit Seele.
do you know where the wild things go?
(alt-j – Breezeblocks)